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Ein Bericht vom Statisten Casting 2014 in Bad Segeberg

Wie ich es in meinem ersten Artikel vor einer Woche angekündigt habe, war ich heute (29.03.14) beim Casting dabei und werde euch meinen Bericht nun natürlich nicht vorenthalten.

Mit Sonnenschein wurde ich heute Mittag in Bad Segeberg empfangen. Allerdings war es da erst halb eins, weswegen vor dem Casting noch ein kurzer Besuch am Berg drin war. Viel dazu sagen werde ich hier nicht, das hat Philipp bereits getan. Nur so viel, die Bagger haben im Kalkbergrund im Moment die Oberhand.

DSCF0106_überarbeitetDie letzte halbe Stunde habe ich mit einem Bekannten zusammen vor dem Indian Village, aus dem bereits Country Musik schallte gewartet. Als sich um dann um 14 Uhr die Tore öffneten, bekam jeder einen gelben Bogen Papier wo so manche Angabe zu machen war.

  1. Natürlich der Name sowie die Anschrift. Falls man beim Casting überzeugen sollte, muss die Kalkberg GmbH ja wissen, wo man erreichbar ist.
  2. Kommt da die Frage nach der Körpergröße sowie der Kleider und Hosengröße. Da kam dann bei uns am Tisch recht schnell die Frage auf, gibt es zwischen Kleider und Hosengröße einen Unterschied? Nach dem wir zu der Überzeugung gekommen waren, dass es da wohl ehr keinen gibt, ging es also mit dem nächsten Punkt weiter.
  3. Wie sieht es mit der Zeit aus? Bei den Karl May Spielen natürlich ein sehr wichtiger Faktor. Schließlich beginnen die Proben Ende Mai und nach der Premiere wird bis Anfang September gespielt. Auswählen konnte man hier zwischen Schüler, Arbeit oder Arbeitslosem. Im folgenden unterteilt in Vollzeit Job oder eben Teilzeit.
  4. Der vierte Punkt betraf die Mobilität. Besitzt man ein eigenes Auto, was natürlich von Vorteil ist, weil man so ziemlich sicher pünktlich da wäre. Würde man nur mit Bus oder Bahn anreisen können, oder würden man von einem Bekannten bzw. den eigenen Eltern gefahren werden?
  5. Der fünfte Punkt richtete sich an alle, die schon einmal an einem Theater gewesen waren, dies konnte man hier ankreuzen und auch angeben wo.
  6. Zu guter letzt noch die Frage, ob man sich vorstellen könnte vielleicht auch eine andere Tätigkeit bei den Karl May Spielen auszuüben. Zur Auswahl standen hier zum Beispiel ein Job als Souvenirverkäufer oder als Ordner.
  7. Als letztes die Unterschrift. Damit war der erste Teil auch schon geschafft.

Kaum war der Bogen ausgefüllt ertönte das allseits bekannte Trompetensignal welches Allen ankündigte, das es nun so richtig los gehen würde. Vor dem Sheriffs Office stand die Geschäftsführerin Ute Thienel, um die Bewerber zu begrüßen.

Anschließend stellte sie uns die anderen Mitarbeiter vor, mit denen wir während des Castings Kontakt haben würden, sowie Norbert Schulze jr., den Regisseur, der im Anschluss die “Regeln” erklärte. Jeder der mitmachen wollte müsse mind. 16 Jahre alt sein, sowie genügend Zeit für die Proben und die späteren Aufführungen haben. Auch sollte es jedem klar sein, das Drogen sowie Alkohol nicht erwünscht wären. Dieses Jahr würden 35 Statisten gesucht werden, auch wenn er lieber 200 haben würde. Es würde also öfter vorkommen, das einer, der eben noch als Westmann auf der Bühne gestanden hatte, beim nächsten mal als Indianer dabei wäre. Gesucht werden neben Westmännern und Indianern aber auch Artisten für einen Wild-West-Zirkus, womit Buffalo Bill (wie aus der vorläufigen Inhaltsangabe bereits zu vermuten war) endgültig bestätigt sein dürfte.

Als letztes trat Spielleiter Stefan Tiedgen an das Mikrofon. Ihm oblag die Aufgabe, die Bewerber über das Geld, welches sie verdienen könnten (1900€), sowie einige andere Dinge zu informieren. Ab Ende Mai würde jeden Tag geprobt werden. In der Woche Abends nach Feierabend, an den Wochenenden den ganzen Tag. Während der Saison müssten sich alle um spätestens 14 Uhr hinter der Bühne einfinden. Zu guter letzt erklärte er noch kurz, wie das Casting nun weiter verlaufen würde. Am Nebraska Haus würde das Taktgefühl der Bewerber geprobt werden und etwas weiter gäbe es mit dem Stuntteam der Karl-May-Spiele einen kleinen Kampf. Als drittes galt es vor dem Drugstore noch ein Foto machen zu lassen, welches dann an den fertig ausgefüllten Casting Bogen geheftet würde. Wer das alles geschafft hätte, könnte dann zum Saloon kommen wo er mit Norbert Schulze Jr. noch ein kleines Gespräch mit jedem Bewerber führen würde.

Als erstes hab ich mir die Station fürs Tanzen ausgesucht, die Station auf die ich ehrlich gesagt die wenigste Lust hatte. Jean-Marc Lebon zeigte uns eine Art indianischen Tanz, wie man ihn auch oft ähnlich in dem fertigen Stück findet, den wir dann nach ein paar Durchläufen in Gruppen von 6 Personen zur Musik nachmachen sollten. Manche besser, manche schlechter, haben sich alle daran versucht um sich dann auf dem Castingzettel einen kleinen Vermerk abzuholen. Vom Karl-May-Treff-Team wurde auch ein kleines Video davon gemacht:

 Als nächstes stand ein Besuch beim Stuntteam an. “Wenn du mich k.o. schlagen solltest, bringt das keine Pluspunkte”, wurde ich lachend gewarnt, ehe mir erklärt wurde was zu tun war. Erst sollte es einen Fausthieb von der Seite gegen den Kopf gerichtet sein, dannach ein Schlag in den Magen. Nach dem wir beide so standen, dass ich knapp an ihm vorbeischlagen würde, gab es zuerst 2 Probedurchläufe wobei ich immer wieder einige Tipps bekam was ich verbessern könnte, ehe Steve Szigeti hinzu gebeten wurde und ich von ihm eine Bewertung, plus Unterschrift auf meinem Castingbogen bekam.

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Die Hälfte war nun also geschafft, als nächstes musste nun ein Foto her, weswegen ich mich wieder am Drugstore einfand um eben dieses machen zu lassen. Auf das Foto würde ich wegen des etwas langsamen Druckers noch etwas warten müssen weswegen es mit der letzten Station erst einmal weitergehen würde.

Zu guter letzt ging es wie bereits oben erwähnt zu einem kleinen Vorstellungsgespräch bei Stefan Tietgen  und Norbert Schulze Jr.. Dort kamen dann noch Fragen wie “Was hat dich bewogen, Dich heute hier als Statist zu bewerben?”. Auch konnte man hier noch eigene Fragen loswerden. So erfuhr ich auch, dass bereits heute Abend eine Vorauswahl getroffen würde und die Vertrage dann in den Nächsten zwei Wochen per Post den 35 neuen Komparsen zugeschickt werden würden.

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Später als es wieder auf den Drucker zu warten galt, kam ich noch mit einigen anderen Bewerben ins Gespräch. Die Gründe, warum man sich heute eingefunden hatte waren fast immer die gleichen. Die meisten waren schon lange Jahre als Besucher fast jedes Jahr da und wollten nun endlich einmal selbst dabei sein. Einen habe ich allerdings getroffen, der sich erst am Morgen durch den Aufruf im Radio kurzentschlossen zum Casting begeben hatte und bis dato noch nicht einmal eine Vorstellung als Zuschauer erlebt hatte. Ein häufig disskutiertes Thema waren die Anmerkungen auf den Castingbögen die Jeder an den Verschiedenen Stationen bekommen hatte, von denen jedoch keiner wusste was diese genau zu bedeuten hatten. So blieben wir also im Unklaren wie gut unsere Chancen auf eine Rolle im neuen Stück, “Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado” zu bekommen sind.

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Meine Meinung:
Es war ein super Tag, es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht! Jedem der mit dem Gedanken spielt, im nächsten Jahr hinzufahren kann ich nur sagen: MACHT ES! Es wird sich lohen! Alle die ich gestern kennen gelernt habe waren immer nett und freundlich. Keiner gab einem das Gefühl das er etwas besseres wäre, ganz im Gegenteil, man fühlte sich dazugehörig. An dieser Stelle auch ein Dank von mir an alle die ich dort gestern getroffen habe. Angestellte der Kalkberg GmbH wie auch alle mit denen ich mich kurz unterhalten durfte (Ihr wisst wer gemeint ist 🙂 )
PS: Falls es Fragen gibt, schreibt einfach eine E-Mail (“felix@festspielbrief.de”) , ich werde mich dann bei Euch melden.
 

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 Artikel: Felix16

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