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Pierre Brice is still alive – Premiere in Bad Segeberg

02Mit viel Gefühl sind die Karl-May-Spiele Bad Segeberg am vergangenen Samstagabend in die neue Spielzeit gestartet. Das neue Stück “Im Tal des Todes” ist ein Mix aus interessanten Actionszenen und einer unterhaltsam gestrickten Handlung geparrt mit einer “Heinz-Erhardt-Hommage”.

Vor Beginn der Premiere gedachten die Karl-May-Spiele dem am 6. Juni verstorbenen Pierre Brice. Die Zuschauer erhoben sich dabei von ihren Plätzen und applaudierten minutenlang für den verstorbenen Winnetou-Darsteller. Dann folgte der Startschuß in die neue Saison.

Um eines vorweg zu nehmen: „Im Tal des Todes“ ist eine kurzweilige und packende Inszenierung. Das diesjährige Karl-May-Ensemble ist eines der besten seit langem. Besonders zu begeistern wussten bei der Premiere unter anderem Dirc Simpson als Sam Hawkens, Joshy Peters als Roulin und Nicolas König als Eiserner Pfeil. Aber auch das Heldengespann, bestehend aus Jan Sosniok als Winnetou und Ralf Bauer als Old Firehand, war sehr glaubhaft und wusste zu überzeugen. Barbara Wussow stellt als Seniorita Miranda ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis – denn sie hat wohl eine der vielseitigsten Rollen. Mit der Figur des Heinz-Egon Winzigmann hat Stamp einen Komiker ganz im Stil von Heinz Erhardt geschaffen. Diese Rolle übernimmt Patrick L. Schmitz und wusste darin durchaus zu gefallen. Selten hat es in Segeberg einen komischen Charakter gegeben, denn das Publikum so feierte, wie ihn.

“Im Tal des Todes” ist wie jedes Stück gespickt mit alt bewährten Stunts und Effekten. Elemente wie Seilbahn & Co mit in die Handlung einzubauen, gehört ja mittlerweile zum Standart. Der diesjährige Showdown beeinhaltet diese Elemente teilweise natürlich auch, doch wie der Oberschurke Roulin sein verdientes Ende findet, ist mal etwas ganz Neues.

Auch in diesem Jahr geizt Autor Michael Stamp nicht mit modernen Anspielungen, um das Stück hier und da etwas aufzulockern. So äußert Ralf Bauer beispielweise, dass er in letzter Zeit genug getanzt habe, bezogen auf sein Mitwirken bei der RTL-Show „Let’s Dance“. Solch kleine Witzeleien sind bekanntlich Geschmackssache, wurden aber beim Premierenpublikum bestens angenommen. Daran verliert jedes kritische Wort an Wert.

Die Premiere ist immer etwas Besonderes – Lampenfieber gehört da nunmal dazu. Dieses Jahr war allerdings bei den Schauspielern nichts davon zu merken, aber um so mehr jedoch bei den Pferden. Bereits bei seinem ersten Auftritt musste Winnetou (Jan Sosniok) unter Beweis stellen, dass er sein Pferd unter Kontrolle hat. Paloma Nakana (Linda Holly) hatte sich “schwer verletzt” gerade hinter Winnetou aufs Pferd gezogen, da musste sie sich auch schon mit einem beherzten Sprung vom unruhigen Pferd retten.

Als nächsten traf es dann Kalkberg Routinier Joshy Peters alias Roulin, dessen Pferd so gar nicht damit einverstanden war das es während einer seiner Reden still stehen sollte.

Höhepunkt war dann allerdings ein Auftritt von Ralf Bauer (Old Firehand) ziemlich am Ende der Vorstellung, der mit einem Abwurf Old Firehands endete. Ein wenig später und er wäre bei der Aktion mit dem Kopf gegen einen Metal-Träger gestoßen, was warscheinlich das Ende seiner Zeit am Berg bedeutet hätte. Glück, dass dabei alles so glimpflich abgegangen ist.

Im Großen und Ganzen war es aber ein gelungener Premierenabend mit einem sehr engagierten Ensemble und einer tollen Vorstellung! Wir können einen Besuch nur empfehlen und wünschen den Karl-May-Spielen eine erfolgreiche Saison!

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 Artikel: Philipp

Fotos: Philipp u. Felix

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