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Bad Segeberg: Bezaubernde Nscho-tschi und legendärer TV-Bösewicht als größter Karl-May-Schurke

Wolfgang Bahro reitet als „Santer“ in ein packendes Karl-May-Abenteuer.

Kaum ein Schauspieler ist so präsent im deutschen Fernsehen wie er – und das seit Jahrzehnten. Fünfmal pro Woche mischt Wolfgang Bahro als durchtriebener Rechtsanwalt „Jo Gerner“ die fiktive Welt der Soap „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ auf. Diesen charismatischen Intriganten verkörpert er nun schon seit sage und schreibe 30 Jahren. Damit hat der 62-Jährige ein Millionenpublikum erobert und sich zum bekanntesten Gesicht der RTL-Kultserie entwickelt.

Wolfgang Bahro stammt aus Berlin. Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte er an der Freien Universität seiner Heimatstadt. Schnell fasste er nicht nur am Theater Fuß, sondern auch beim Fernsehen. Er drehte für die Erfolgsserie „Drei Damen vom Grill“ mit typischem Berliner Flair und war in Egon Monks Mehrteiler „Die Geschwister Oppermann“ sowie in Peter Wecks Drama „Durchreise – Die Geschichte einer Firma“ zu sehen. Der Kabarettist und Comedy-Star Dieter Hallervorden holte den vielseitigen Schauspieler in seine ZDF-Reihe „Die Didi-Show“. Hinzu kamen Fernsehfilme wie „Verführungen“, „Im Morgenwind“ und „Der Mann auf der Mauer“.

1993 stieg Wolfgang Bahro in die Soap „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ ein. In Folge 185 hatte er seinen ersten Auftritt und plante, etwa zwei Monate zu bleiben. Daraus sind 30 Jahre geworden und ein Ende ist nicht abzusehen. Nebenbei stand und steht Wolfgang Bahro für Episodenhauptrollen in allerlei erfolgreichen Serien vor der Kamera: „Soko 5113“, „Ein Bayer auf Rügen“, „Bettys Diagnose“, „Unser Charly“, „Löwenzahn“ und „Schloss Einstein“. In seiner Kultrolle als Jo Gerner trat er in „Alles was zählt“, bei „Circus HalliGalli“ und zuletzt im TV-Film „Leon – Kämpf um deine Liebe“ auf. Als Synchronsprecher lieh er unter anderem Steve Buscemi seine Stimme und sprach Tim Roth in Quentin Tarantinos Kultstreifen „Pulp Fiction“.

Wolfgang Bahro liebt aber auch den direkten Kontakt zum Publikum und spielt trotz all seiner Fernsehengagements häufig Theater. So gehörte er ab 1993 als „Dünner Vetter“ und „Guter Gesell“ viele Jahre lang zum Ensemble der Jedermann-Festspiele im Berliner Dom unter Leitung von Brigitte Grothum. In der Inszenierung dieses Schauspiels in der Potsdamer Nikolaikirche gab er später den „Teufel“. Wandlungsfähigkeit und komödiantisches Talent bewies Wolfgang Bahro auch am Schlosspark-Theater in „Ein gewisser Charles Spencer Chaplin“ als berühmtester Tramp der Filmgeschichte. Kabarett spielt er bei den Berliner „Stachelschweinen“ und in seinem eigenen Kabarettprogramm: „Berliner Zeitensprünge“.

In Nadine Menz als „Nscho-tschi“ verliebt sich nicht nur Old Shatterhand.

Auf Anhieb verlieben dürfte sich das Karl-May-Publikum in Nadine Menz in ihrer Rolle als Winnetous Schwester Nscho-tschi. Die 32 Jahre alte Schauspielerin freut sich auf einen spannenden Wildwest-Sommer unter freiem Himmel. Dazu zählen auch rasante Ritte und Kampfszenen, denn Nscho-tschi ist eine sehr mutige junge Frau.

Geboren wurde Nadine Menz in Bonn. Nach dem Ende ihrer Schulzeit widmete sie sich ihrer großen Leidenschaft: der Schauspielerei. Die Film Action School Cologne schloss sie mit Auszeichnung ab, bevor sie die Bernard Hiller Masterclass und das Lee Strasberg Theatre & Film Institute in Los Angeles besuchte. Sie stand in zahlreichen Produktionen des Jungen Theaters Bonn auf der Bühne – zum Beispiel als „Tigerlilly“ in der abenteuerlichen Geschichte „Peter Pan“ und als „Becky Thatcher“ gewann sie in „Die unglaubliche Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ das Herz des Lausejungen Tom Sawyer. Weitere Engagements waren „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ sowie „Tintenblut“ und „Tintentod“ von Cornelia Funke. Unter der Regie von Pascal Breuer spielte sie in „Die Kehrseite der Medaille“. In der Freien Werkstatt Theater Köln war sie in Samuel Becketts Drama „Endspiel“ zu erleben.

Nadine Menz dreht aber auch seit Jahren für zahlreiche TV- und Kinoproduktionen. Bundesweite Bekanntheit erlangte sie in der Serie „Unter uns“ in der Rolle der Charly Linden. Anschließend gehörte sie als Nina Kramer in der ARD-Telenovela „Verbotene Liebe“ zum Cast. Eine Serienhauptrolle übernahm Nadine Menz in der Webserie „Jojo sucht das Glück“. Im Anschluss war sie drei Jahre lang in „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ als Ayla Höfer zu erleben.

Für den 2022 gedrehten Streifen „Die neue Zeit“ erhielt Nadine Menz als Darstellerin einen Preis beim „I AM Film Festival“ in London. Auch mit einem Publikumspreis wurde der Kurzfilm bedacht. In vier Folgen der ZDF-Filmreihe „Lena Lorenz“ war sie in der Rolle der „Kiki“ zu sehen. Mehrfach stand sie für „Die Rosenheim-Cops“, „Heldt“ und „Alarm für Cobra 11 – die Autobahnpolizei“ vor der Fernsehkamera. Auch bei der „Soko München“ und „Watzmann ermittelt“ war sie engagiert. Um romantische Verwicklungen ging es bei ihrer Hauptrolle im Fernsehfilm „Inga Lindström: Rosenblüten im Sand“. Dafür drehte sie an Originalschauplätzen in Schweden gemeinsam mit Nicolas König, den sie nun als Regisseur bei den Karl-May-Spielen am Bad Segeberger Kalkberg wiedersieht.

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