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Bad Segeberg: Jan Sosniok verkündet Abschied als Winnetou & neuer Besucherrekord

Mit dem sechsten Rekord in Folge endete die 67. Saison der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. 388.910 Zuschauer sahen das spannende und hoch gelobte Abenteuer „Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg“ im Freilichttheater am Kalkberg. Im Vorjahr war mit dem Stück „Old Surehand“ eine Bestmarke von 372.646 Besuchern erzielt worden. Am Ende der letzten Vorstellung mischte sich Wehmut in die Freude über das Top-Ergebnis: Jan Sosniok, der sechs Jahre den Winnetou verkörpert hatte, verkündete seinen Abschied. Er möchte sich Kino- und TV-Projekten widmen.

Zum insgesamt zehnten Mal seit ihrer Gründung im Jahre 1952 ist es den Karl-May-Spielen in diesem Jahr gelungen, die Marke von 300.000 Besuchern zu überspringen. Zeitweise lagen sie sogar fünf Vorstellungen vor dem Rekord-Jahr 2017. Ute Thienel, Geschäftsführerin der Karl-May-Spiele, bedankte sich stellvertretend für das Gesamtpublikum bei den über  7.500 Zuschauern der Abschlussvorstellung. „Auch beim sechsten Mal in Folge ist so ein Ergebnis etwas ganz Besonders. Das gesamte Team vor und hinter den Kulissen ist einfach überglücklich. Von der ersten bis zur letzten Vorstellung wurde unser Abenteuer ‚Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg’ begeistert gefeiert. Das Ensemble und die Besucher hatten in diesem tollen Sommer oft Gänsehaut.“ Viele Abendvorstellungen waren ausverkauft, und auch nachmittags strömten die Besucher ins Freilichttheater.

Ute Thienel führt den erneuten Besucherzuwachs in diesem Jahr nicht nur auf das gute Sommerwetter und das rundum gelungene Stück zurück, sondern auch auf den guten Ruf der Karl-May-Spiele, die für ein fesselndes Familientheater stehen. „Die einmalige Atmosphäre des Freilichttheaters, die gelungene Mischung aus Action, Romanik und Humor und das Erlebnis, hautnah dabei zu sein, locken Zuschauer jedes Alters an den Kalkberg. Für viele Menschen sind die Karl-May-Spiele mittlerweile Kult, und es gehört im Sommer einfach dazu, sie zu besuchen.“

Die Geschäftsführerin dankte auch den Medien, die das Team seit Probenbeginn mit informativen Reportagen und Berichten durch die Saison begleitet hatten.

Auch Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Schönfeld freute sich über das neue Rekord-Ergebnis. Er sprach allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen Dank für ihren großen Einsatz aus. „Das Ensemble hat 72mal sein Bestes gegeben – und das spüren die Besucher sehr genau. Die Spielfreude und die einzigartige Atmosphäre unseres Freilichttheaters sind eine Mischung, der sich kaum jemand entziehen kann. Etwas Schöneres kann man sich nicht wünschen.“

Jan Sosniok war zum sechsten Mal der Apachenhäuptling „Winnetou“. Christine Neubauer und Jochen Horst überzeugten als exzellentes Gangsterpaar „Judith Silberstein“ und „Harry Melton“. Zum Ensemble gehörten auch wieder viele Bad Segeberger Publikumslieblinge: Joshy  Peters zum zehnten Mal als „Old Shatterhand“, Nicolas König als verschlagener Häuptling „Vete-Ya, der Große Mund“, Fabian Monasterios als zwielichtiger „Player“, Max König als Häuptlingssohn „Yuma-Shetar“ und Harald Wieczorek in gleich drei Rollen: als Gastwirt „Don Geronimo“, Häuptling „Nalgu Mokaschi, der Starke Büffel“ und Haciendero „Don Timoteo Pruchillo“. Auch in seiner dritten Saison am Kalkberg sorgte Patrick L. Schmitz  als Polizist „José Sancho Gonzalez“ für jede Menge Lacher. An seiner Seite spielte Stephan A. Tölle in der Rolle des „Jurisconsulto“. Der Schauspieler war aber auch als Einwanderer „Hermann Weber“ zu sehen. Neu im Team war Melanie Böhm, die als Wirtstochter „Felisa“ mit Gesang und Tanz für temperamentvolle Unterhaltung sorgte.       

Norbert Schultze jr. führte zum 18. Mal Regie bei den Karl-May-Spielen. Zum 19. Mal lag die Produktions- und Spielleitung in den Händen von Stefan Tietgen. Zum 20. Mal schrieb Autor Michael Stamp das Textbuch.

Der Abschied von Jan Sosniok kam für das Publikum überraschend. Nach der Verkündung der Besucherzahl ergriff der Schauspieler das Mikrofon. „Ich habe sechs unvergessliche Sommer am Kalkberg erlebt“, sagte Jan Sosniok sichtlich bewegt. „Jedes Jahr haben wir einen Rekord gefeiert. Es war wie ein Traum. Aber ich fühle, dass für mich jetzt der Moment gekommen ist, Winnetous Silberbüchse weiterzureichen. Man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Das trifft es hier ganz genau. Es gibt noch so viele Projekte im Fernsehen und auch im Kino, die ich gern verwirklichen möchte. Und auch meine Familie freut sich, mich im Sommer wieder öfter zu sehen.“

Geschäftsführerin Ute Thienel würdigte den langjährigen Hauptdarsteller mit sehr persönlichen Worten. „Es war uns eine Ehre, mit dir zusammenzuarbeiten. Du warst ein großartiger Winnetou und hast die Augen unserer Zuschauer zum Leuchten gebracht – ganz gleich, ob Kind oder Erwachsener. Du hast sie tief im Inneren berührt und den Winnetou so zum Leben erweckt, wie man sich ihn nur wünschen kann. Für uns wirst du immer ein Freund der Karl-May-Spiele sein.“ Der Abschied habe sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet und komme für die Kalkberg GmbH daher nicht überraschend. „Ich finde es unheimlich schade, dass sich unser Weg nun trennt. Ich verstehe aber, dass man im Leben neue Herausforderungen sucht. Unsere Herausforderung ist nun, für das nächste Jahr einen neuen Winnetou zu finden, der das Publikum ebenso begeistert. Ich bin mir sicher, dass die Zuschauer auch den neuen Häuptling der Apachen in ihr Herz schließen werden.“

Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Schönfeld dankte Jan Sosniok für seine erfolgreiche Arbeit am Kalkberg. „Mit Jan Sosniok verlieren die Karl-May-Spiele einen sehr engagierten und beliebten Hauptdarsteller. Jeder Winnetou-Darsteller drückt der Rolle seinen ganz eigenen Stempel auf – und das ist auch Jan Sosniok gelungen. Es war eine Freude, ihn als Winnetou zu erleben. Doch die Fans der Karl-May-Spiele können sicher sein, dass sie auch 2019 ein packendes Abenteuer mit einer wunderbaren Besetzung erleben werden. Ute Thienel und ihr Team werden dafür sorgen.“Die Vorbereitungen für die 68. Saison haben bereits begonnen. Vom 29. Juni bis zum 8. September 2019 wird die Inszenierung „Unter Geiern – der Sohn des Bärenjägers“ gezeigt. Das Abenteuer stand zuletzt 2004 auf dem Spielplan.

Die Story 2019:

Mitten in den Jagdgründen des roten Mannes liegt die Farm des Bärenjägers. Er ist ein Freund aller Roten – doch ein heftiger Sturm zieht am Horizont auf. Der Schwere Mokassin, der mächtige Häuptling der Sioux-Ogellallah, schwingt unbarmherzig den Tomahawk des Krieges gegen alle Bleichgesichter. Bald schwebt der Geier über der Prärie, der Vogel des Todes. Als der Bärenjäger in die Hände der Sioux-Ogellallah fällt, scheint sein Schicksal besiegelt. Die Krieger ziehen hinauf in die Berge, wo in einer mystischen Welt über den Wolken eine sagenumwobene Stadt liegen soll – das vergessene Reich eines verschwundenen Volkes. Der Bärenjäger wäre verloren, gäbe es da nicht zwei Männer, die sich an die Fährte der Entführer heften: der legendäre Apachenhäuptling Winnetou und sein weißer Blutsbruder Old Shatterhand. An ihrer Seite reitet Martin Baumann, der Sohn des Bärenjägers…

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