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Bad Segeberg: Winnetou reitet wieder – Karl-May-Spiele feiern Comeback

Nach zwei Jahren Corona-Pause konnten die Karl-May-Spiele endlich Premiere feiern. Mit zweijähriger Verspätung steht das Abenteuer “Der Ölprinz” auf dem Programm. Nach einem kurzen, starken Regenschauer zeigte sich das Wetter zu Beginn der Vorstellung doch noch von seiner besten Seite. Direkt zu Beginn der Saison stand das Team der Karl-May-Spiele vor Herausforderungen: Bevor Ministerpräsident Daniel Günter den traditionellen Startschuss zur Premiere geben konnte, kam es zu einer kuriosen Szene: Klima-Aktivisten störten die Eröffnung – einer von ihnen trug ein Western-Outfit, stellte sich als “Ölprinz” vor, rief unverstärkt durch die Zuschauerränge und warf Zettel ins Publikum. Noch während der Mann von Sicherheitsleuten abgeführt wurde, gab Daniel Günter den Startschuss ab, womit die Karl-May-Spiele 2022 offiziell eröffnet wurden. 

Winnetou-Darsteller Alexander Klaws konnte aufgrund einer Corona-Infektion nicht bei der Premiere auftreten. Als Backup sprang kurzfristig Sascha Hödl ein, der eigentlich als “Jackson” & “Ka Maku” in dem Stück zu sehen ist. Für den jungen Schauspieler ging damit ein Traum in Erfüllung. Dass Sascha Hödl heute Schauspieler ist, geht auf Film-Winnetou Pierre Brice zurück. Bei der Einweihung eines Western-Parks weinte der damals fünfjährige Sascha bitterlich, weil er im Gedränge nicht zu Film-Winnetou Pierre Brice gelangen konnte. Dessen Ehefrau Hella schnappte sich kurzerhand das Kind und setzte es ihrem Mann auf den Schoß. Der kleine Sascha sagte: „Ich möchte so werden wie du!“ Pierre Brice erwiderte: „Dann musst du Schauspieler werden!“ 2022 reitet Sascha Hödl nun selbst als Winnetou durch die Kalkbergarena. Obwohl er nur sechs Tage Zeit zum Proben hatte: Sascha Hödl begeisterte das Publikum auf Anhieb – seine charismatische Darstellung des Apachen überzeugte auf ganzer Linie. Die Zuschauer dankten es ihm mit Standing Ovations. Nach dem Premieren-Wochenende kehrt Alexander Klaws als Winnetou zurück und Sascha Hödl übernimmt wieder seine ursprünglichen Rollen. Die beiden diesjährigen Gaststars überzeugen ebenfalls und fügen sich perfekt in die Inszenierung ein. Sascha Hehn mimt den bösen Ölprinzen Grinley, Katy Karrenbauer die resolute Rosalie Ebersbach. Das gesamte Ölprinz-Ensemble (Joshy Peters, Sascha Gluth, Jogi Kaiser, Patrick L. Schmitz, Fabian Monasterios, Melanie Böhm, Jan Stapelfeldt, Stephan A. Tölle, Harald P. Wieczorek) hat eine sehr gute Leistung abgeliefert. 

Der neue Regisseur Ulrich Wiggers drückt ordentlich aufs Tempo und liefert eine temporeiche Inszenierung. Geschrieben hat das Stück Stamm-Autor Michael Stamp, der auch nach über 20 Jahren jede Saison aufs Neue ein spannendes Stück für die Karl-May-Spiele verfasst. Der Premieren-Abend endete mit einem großen Höhenfeuerwerk, welches musikalisch von Alexander Klaws – wenn auch nicht live – begleitet wurde. Ursprünglich sollte Klaws den Song “You’ll Never Walk Alone” an diesem Abend performen. Dies verhinderte nun seine Corona-Infektion. Stattdessen griffen die Verantwortlichen auf eine Aufnahme, die Alexander Klaws kurz vor seiner Erkrankung aufgenommen hatte, zurück. Unter großem Applaus ging damit eine gelungene Premiere zu Ende. Wir wünschen den Karl-May-Spielen eine erfolgreiche Saison!

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