In einem spanischen Dorfe der Mancha beschloss ein Junker nach leidenschaftlicher Lektüre von Ritterromanen, in die Welt hinauszuziehen, gegen das Unrecht zu kämpfen und sich in Gefahren zu stürzen, wie es die Helden seiner geliebten Bücher taten. Er suchte das Abenteuer und pflegte die Umdeutung der Welt, die in seinen Augen zu einem Werk von Zauberern und Dämonen wurde, gegen die er ankämpfen musste, um den Schwachen zu helfen und ein längst vergessenes Ideal gegen die Windmühlen der Wirklichkeit zu setzen. Wir alle kennen diese Geschichte von Don Quijote auf seinem Pferd Rosinante und seinem kleinen dicken Begleiter Sancho Panza auf einem Esel.
Die wunderbare Abenteuerfantasie unter der Regie von Michael Bogdanov mit Götz Otto, Alexandra Kamp und Karsten Kramer in den Hauptrollen auf die Bühne.
„Du kannst ja mit deinem Einfaltspinsel spielen, wenn Du keinen Mumm für dieses Unterfangen hast…„ Don Quijote
Als Don Quijote muss Götz Otto kämpfen, leben, oft verlieren und versuchen alles durchzusetzen, was sein Kopf ihm sagt.
Foto: G2 Baraniak
Don Q.: “Es ist mir nicht gelungen, die Welt durch Liebe zu verändern.“
Sancho: “ ‘n bisschen schon…“
Aus Karsten Kramer wird der Gefährte Sancho Panza, welcher stets für eine Prise Komik sorgt.
Das Glück ist nur eine betrunkene, alte, blinde Hure. Sie sieht nicht, mit wem sie da rumsaut, und es ist ihr scheißegal, wen sie kaputt macht.“ (Sancho Panza)
Wo sind Pferd und Esel?
Zwei Besenstiele werden zu Pferd und Esel. So wird die Fantasie der Zuschauer angeregt. Der verrückte Don Quijote findet in Sancho Panza einen guten Freund, der ihn aus mancher misslichen Lage rettet.
Die vielen Schauspieler/innen übernehmen die unterschiedlichsten Rollen. Dabei stellt das Ensemble immer wieder seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Es ist wunderbar, dabei zuzusehen.
Sarah Diener verzaubert in ihrer Rolle der Fürstin. Sie bringt den Charakter sehr authentisch rüber!
Foto: G2 Baraniak
Alexandra Kamp spielt eine starke Power-Frau vom Dorfe. Ihre klare, laute Stimme ist nicht zu überhören. Bei dieser Frau trifft Charme auf knallharte Sprüche.
Foto: G2 Baraniak
Teymur Mokhtari gibt sich edel und elegant. Er schlüft zudem glaubhaft in verschiedene Rollen.
Samira Julia Calder ist ein süßes, kleines Mädchen. Ihre Performance ist wunderbar emotional. Zauberhaft!
Die Bühnenbilder wechseln sehr schnell. Große, lange Holz-Stämme, die mal als Wäscheleine, mal als Trage dienen. Bei Don Quijote sind zudem diverese Action-Szenen enthalten. So kommen auch Freunde von rasenten Szenen auf ihre Kosten.
Ebenfalls sehr passend: Antonio Fernandez, der am Bühnenrand auf seiner Gitarre schöne Klänge spielt. Er begeistert mit Tanz, Gitarre, Gesang und spanischer Musik.
Don Quijote endet mit prächtigen, windischen Bildern. Dieses Erlebnis darf ich nochmal am 4.2 in Minden erleben!
Redakteurin Jessica (Mitte) mit Götz Otto (links) und Alexandra Kamp (rechts)
Szenen-Fotos: G2 Baraniak