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Ensemble für „Der Ölprinz“ mit vielen Publikumslieblingen

In zweieinhalb Wochen starten die Karl-May-Spiele in die Proben, Zeit also für die Bekanntgabe des restlichen Ensembles um Alexander Klaws (Winnetou), Sascha Hehn (Ölprinz) und Katy Karrenbauer (Rosalie Ebersbach).

Abgesehen von Jan Stapelfeldt (Shi-So), der im letzten Sommer beim Live-Hörspiel im Indian Village bereits ein wenig Wild West Luft in Bad Segeberg schnuppern konnte, sind alle Schauspieler bereits am Kalkberg zu sehen gewesen.
Winnetous Blutsbruder „Old Shatterhand“ wird, wie bereits 2019 von Sascha Gluth gespielt.
Joshy Peters wechselt in diesem Sommer auf die böse Seite und führt als „Buttler“ die „Finders“-Bande an.
Jogi Kaiser als „Sam Hawkins“ und Patrick L. Schmitz als „Kantor Hampel“ spielen Karl Mays Kult-Komiker und werden gewiss für den einen oder anderen Lacher sorgen.
Melanie Böhm wird als junge Siedlerin „Lissy“ sowohl das Interesse von Häuptlingssohn Shi-So von den Navajos als auch vom Ölprinzen erwecken.
„Häuptling Mokaschi („Starker Büffel“) vom Stamme der Nijoras“ wird in diesem Jahr von Fabian Monasterios verkörpert, sein Gegenspieler ist in diesem Jahr Kalkberg Urgestein Harald P. Wieczorek als „Häuptling Nitsas-Ini („Großer Donner“) von den Navajos“. Er wirkte erstmals 1979 in Bad Segeberg mit und hat in diesem Sommer noch eine zweite wichtige Rolle im Stück: Als argloser Bankier Duncan gerät er in die Fänge des Ölprinzen.
Ein Bankier braucht einen zuverlässigen Sekretär – und das ist „Mr. Baumgarten“. Die perfekte Rolle für Stephan A. Tölle der in diesem Jahr in einer Doppelrolle zurück an den Kalkberg kommt. Auf der Seite der „Bösen“ schlüpft er in die Rolle des „Spelunkenwirt und Hehlers Paddy“.
Das Ensemble komplettiert Sascha Hödl, der dieses Jahr gleich drei Aufgaben übernehmen wird. Als kriegerischer „Ka Maku“ („Dreifinger“) ist er der Unterhäuptling der Nijoras und als Ölfeldbesitzer Jackson stellt er sich mutig den brutalen Machenschaften des Ölprinzen entgegen. Außerdem übernimmt er im Stuntteam so manch gefährliche Szene.

Das Ensemble im Detail:

Joshy Peters als „Buttler“

Joshy Peters Foto: Björn Kommerell

Die Fans kennen und lieben ihn als Old Shatterhand, den er zehnmal im Arenarund spielte – aber Joshy Peters kann auch anders. In seiner 28. Karl-May-Saison seit 1987 wechselt er auf die Seite der Schurken und verkörpert den Gangster Buttler. Er ist der Bruder des Ölprinzen und der Boss der „Finders“-Bande. Vielseitig war Joshy Peters aber schon immer. Am Kalkberg sahen ihn die Zuschauer unter anderem als Bärenjäger, als uralten Westmann Old Wabble, als Winnetous Vater und Winnetous Mörder, als Utah-Häuptling Großer Wolf, als legendären Buffalo Bill, als Old Firehand, Old Surehand und Missouri-Blenter.

In den vergangenen Jahren hat der Hamburger eine große Fangemeinde im Fernsehen erobert. Die Krimiserie „Nord bei Nordwest“ gehört mit bis zu zehn Millionen Zuschauern zu den größten Quotenhits der ARD – und Joshy Peters hat als Kriminaltechniker Martin Puttkammer eine durchgehende Rolle. Gerade hat er wieder für neue Folgen vor der Kamera gestanden – und das Ende 2021 gesendete Weihnachtsspecial „Ho Ho Ho!“ hat ihm und seinen Kollegen besonders großen Spaß gemacht.

Fürs Kino drehte er den Warner-Brothers-Streifen „The Crimean“. Joshy Peters stand für internationale Produktionen wie „Target“, „Der letzte Pate“ und „The Mirror“ vor der Kamera, drehte in Deutschland „Absolute Giganten“, „Karniggels“, „Tatort“ und vieles mehr. Im Synchronstudio vertont er Serien wie „Designated Survivor“ und „The Knick“, ebenso Blockbuster der „Transformers“- und „Avengers“-Reihe und das Netflix-Drama „Berlin Station“. In den arktischen Gewässer um Spitzbergen drehte er auf Schiffen der deutschen Marine die hochwertige Serie „True North – Arctic Blizzard”. Als Fregatten-Kommandant Maik Claasen hat er dort eine der wichtigsten Rollen.

 

Sascha Gluth als „Old Shatterhand“

Sascha Gluth Foto: Jürgen Naß

Mit legendären Helden kennt sich Sascha Gluth bestens aus. Elf Jahre lang kämpfte er als Klaus Störtebeker auf der Insel Rügen bei den Störtebeker-Festspielen für das Gute. 2019 sattelte er in Bad Segeberg zu Old Shatterhand um – und in dieser Rolle ist der gebürtige Karlsburger nun wieder am Kalkberg zu erleben.

Seine ersten schauspielerischen Schritte absolvierte er in der freien Szene und am Volkstheater Rostock. Von dort ging es über Kammerspiele Magdeburg ans Theater Junge Generation nach Dresden. Das Fernsehpublikum sah ihn als Gefängnispfarrer Johnny Matthiessen in der RTL-Serie „Hinter Gittern“ und als Polizist Stefan bei „Mama ist unmöglich“. Außerdem spielte Sascha Gluth historische Persönlichkeiten wie Barbarossa und Friedrich Schiller. Auch sorgte er in Krimis wie „Alles Klara“, „Hauptstadtrevier“ und im Thriller „Sanft schläft der Tod“ für Spannung.

Oft steht er im Synchronstudio. Er war als Declan in „Breaking Bad“ und in der Marvelserie „Black Lightning“ als Reverend Jeremiah Holt zu hören. Zudem hat er sich als Sprecher von Dokumentationen wie „National Geographic TV“ und der DMAX-Serie „Street Outlaws“ einen Namen gemacht. Gern spricht er Hörfassungen von Kinofilmen wie „The Fast and the Furious 7“ und Steven Spielbergs „Bridge of Spies“.

Sascha Gluths große Leidenschaft ist und bleibt aber das Theater: Als Reporter Frank Holloway war er in der Oper „Untergang der Titanic“ zusammen mit der Norddeutschen Philharmonie unterwegs und feierte im Stück „Ziemlich beste Freunde“ Erfolge. An der Seite von Peter Sattmann, Ilja Richter und Francis Fulton-Smith verkörperte er den „Tod“ bei den berühmten „Jedermann“-Festspielen im Berliner Dom.

Von 2014 bis 2018 hatte er die Künstlerische Leitung der von ihm mitgegründeten Festspiele Wismar inne. In der Kulisse der St.-Georgen-Kirche war Sascha Gluth als „Jedermann”, „Faust” und verrückter Bürgermeister in „Der Drache“ zu erleben. Seit 2016 leitet er in Wandlitz bei Berlin mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Julia Horvath, das eigene Theater am Wandlitzsee. Hier spielte er zuletzt in „Vier Linke Hände – Die Liebe kann mich mal!“ und „Bis dass dein Tod uns scheidet“. Außerdem inszeniert er dort jüngst die Komödie „Beatles an Bord“.

 

Jogi Kaiser als „ Sam Hawkens“

Jogi Kaiser Foto: Jan Stapelfeldt

Ein vielseitiger Schauspieler, ein hervorragender Sänger und ein Komödiant mit ganz viel Herz – all das und noch viel mehr ist Jogi Kaiser. In seiner zweiten Saison in Bad Segeberg spielt er einen der berühmtesten Karl-May-Helden: Sam Hawkens. Ganz neu ist diese Figur für ihn aber nicht, denn er hat den Westmann, der sich niemals irrt, schon beim Elspe-Festival im Sauerland verkörpert – und natürlich im Sommer 2021 beim Live-Hörspiel der Karl-May-Spiele im Bad Segeberger Indian Village.

Im kommenden Jahr wird der Wahl-Hamburger, der aus Hessen stammt, sein 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern. 1993 spielte er bei seiner ersten Musical-Aufführung in Münster den Attentäter Lee Harvey Oswald in „JFK – The Rockopera“. Seither hat der bis dahin als Rocksänger tätige Jogi Kaiser eine neue Leidenschaft: Gesang verbunden mit Schauspielerei – und das klappt in Musicals nun mal am besten.

Kein Wunder also, dass das Saarbrücker Staatstheater ihn als „Riff-Raff“ in der „Rocky-Horror-Show” engagierte und er den fiesen Amtmann Falk im Hamburger Kult-Musical „Pico“ gab. Weitere Engagements führten Jogi Kaiser außerdem ans Wolfgang-Borchert-Theater in Münster. Er ist ein gern gesehener Gast am Hamburger Ohnsorg-Theater, wo er beispielsweise in „Wi rockt op platt” so richtig Gas gab.

In Hamburg spielte er auch in den Musicals „Rocky“ als Trainer Mickey und in „Das Wunder von Bern” in der Rolle der beim Publikum äußerst beliebten Schweizer Putzfrau mit. Zu den begeisterten Zuschauern zählte Filmregisseur Sönke Wortmann und besetzte ihn im Kinostreifen „Sommerfest” in der Rolle des Ruhrpott-Originals Karl-Heinz Rugowski.

Zuletzt konnte man Jogi Kaiser im St.Pauli-Kultmusical „Heiße Hecke” in Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn besuchen. Nebenan im Schmidt-Theater spielte er schon im Musical „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ den berühmten Bösewicht.

Außerdem drehte er für „Tatort“, „Großstadtrevier“ und „Nord bei Nordwest“.

 

Patrick L. Schmitz als „Kantor Hampel“

Patrick L Schmitz Foto: Klaus Barnickel

Wenn er am Kalkberg auftritt, zaubert er den Gästen in Windeseile ein Lachen ins Gesicht: Patrick L. Schmitz. Vor sieben Jahren gehörte er erstmals zum Karl-May-Ensemble – und nun ist er schon zum fünften Mal dabei. Diesmal ist er in einer der berühmtesten Komikerrollen aus Karl Mays Feder zu sehen: Kantor Matthäus Aurelius Hampel, der im Wilden Westen eine Heldenoper komponieren will. Im Kinostreifen wurde diese Figur von Komiker-Legende Heinz Erhardt verkörpert – und Patrick L. Schmitz ist ein begnadeter Heinz-Erhardt-Imitator…

Auch wenn er am Kalkberg auf das komische Fach abonniert ist, spielt der gebürtige Wiesbadener anderswo auch ganz andere Charaktere – zum Beispiel den Judas in Andrew Lloyd Webbers Musical „Jesus Christ Superstar“ oder den Othello in einer eigens produzierten Fassung in Bamberg. Am dortigen E.T.A.-Hoffmann-Theater war er viele Jahre lang fest engagiert und wirkte in über 70 Produktionen mit, aber inzwischen ist er freischaffend tätig.

Mit seinem Heinz-Erhardt-Programm gastierte er im Sommer 2021 im Indian Village der Karl-May-Spiele – und war beim Live-Hörspiel „Winnetou – Das Gold der Rocky Mountains“ als Schauspieler und Geräuschemacher dabei. Wie er aus Metallkoffer, Bürste und Holzpfeife einen Westernzug zauberte, ließ das Publikum staunen.

Am Bamberger Theater spielte er im Komödienklassiker „Arsen und Spitzenhäubchen” als Mortimer Brewster die Hauptrolle und übernahm die Co-Regie. In der „Dreigroschenoper“ war er als Mr. Peachum zu sehen und führte Regie beim Live-Hörspiel „Misery“ nach dem berühmten Stephen-King-Klassiker. Auch hier war er zugleich der Geräuschemacher.

Mit der Bigband „Blue Train Orchestra“ hat er eine Musikgruppe gegründet, die an den viel zu früh verstorbenen Ausnahmekünstler Roger Cicero erinnert. Erste Konzerte fanden im März 2022 statt, weitere folgen nach der Karl-May-Saison. Im Winterhalbjahr wirkt Patrick L. Schmitz (das „L“ steht für Ludovicus) in einer Dramatisierung der fantastischen Geschichten über „Klein Zaches“ von E.T.A. Hoffmann mit und plant ein Programm zu Ehren des Komponisten Stephen Sondheim.

 

Melanie Böhm als „Lissy“

Melanie Böhm Foto: Alan Ovaska

Melanie Böhm ist ein wahres Multitalent: schauspielern, tanzen, singen – und all das mit viel Temperament und einer extragroßen Portion Lebensfreude und Charme. In der Spielzeit 2018 begeisterte sie in „Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg“ das Karl-May-Publikum als feurige Felisa. 2021 stellte sie im Live-Hörspiel ihre Wandlungsfähigkeit als Saloonlady Rosita und Gräfin Elise von Hiller unter Beweis. Für das Abenteuer „Der Ölprinz“ kehrt sie nun als Siedlerin Lissy zurück, die mit einem deutschen Treck nach Nordamerika kommt und sich zusammen mit den jungen Häuptlingssohn Shi-So eine Existenz aufbauen will – aber auch der „Ölprinz“ hat ein Auge auf die attraktive Frau geworfen…

Melanie Böhm stammt aus Linz in Oberösterreich. Mittlerweile hat sie aber Hamburg zu ihrer Wahlheimat gemacht. 2013 absolvierte sie die paritätische Bühnenreifeprüfung in Wien. Seither übernimmt sie in diversen Produktionen die unterschiedlichsten Rollen. Dazu zählen „Villa Dolorosa“ im Kasino am Burgtheater Wien, „In 80 Tagen um die Welt“ am Musiktheater Linz, ebenso „Alice im Wunderland“ (als Weißes Kaninchen mit Taschenuhr) in der Wiener Stadthalle, eine Europa-Tournee mit „Grease“, „Wonderland“, „A Chorus Line“ und „Gypsy“ am Stadttheater Klagenfurt, Gastspiele mit „Flashdance“ „West Side Story“ bei den Schlossfestspielen Schwerin und an der Staatsoper Hannover, „Sound Of Music“, „Saturday Night Fever“, und „Der bewegte Mann“ bei den Hamburger Kammerspielen sowie die „Rocky-Horror-Show“ am Kieler Schauspielhaus – um nur einige zu nennen. Zuletzt spielte sie „Mowgli“ im Klassiker „Das Dschungelbuch“ am Stadttheater Klagenfurt. Erste Karl-May-Erfahrungen sammelte sie übrigens 2015 im österreichischen Winzendorf als „Susan“ in der Inszenierung „Im Tal des Todes“.

Sie tanzte in der Royal Albert Hall in London, beim Eurovision Song Contest in Wien, bei zahlreichen TV-Shows und in der indischen Bollywood-Produktion „Vitthagun“. Fürs Fernsehen trat sie im Film „Die Tänzerin“ auf, drehte unter anderem für die Serienformate „Die Kanzlei“, „WaPo Bodensee“ und „Alles was zählt“, für ARD -Komödien und den Kinofilm „Operation White Christmas“, der ab Winter in den Kinos zu sehen sein wird.

 

Fabian Monasterios als „Mokaschi, der Starke Büffel“

Fabian Monasterios Foto: Christoph Mannhardt

Wenn Blicke töten könnten, hätte schon so mancher von Fabian Monasterios‘ Gegenspielern am Kalkberg sein Leben ruckzuck ausgehaucht: Der Hamburger kann Schurkenrollen eine so hinreißende Intensität verleihen, dass es die pure Freude ist. Während er 2019 als „Wokadeh“ auf der Seite der Guten stand, ist er diesmal als „Mokaschi, der Starke Büffel“, Häuptling der Nijoras, ein kriegerischer Zeitgenosse, der einen Kardinalfehler begeht: Er legt sich mit Winnetou an…

Seit 2012 hat Fabian Monasterios nun schon sieben Sommer im Sand der Karl-May-Arena verbracht und dabei vom spanischen Waffenschieber über den hinterhältigen Gangsterboss bis hin zum sympathischen Büchsenmacher und mexikanischen Falschspieler schon so ziemlich alles gespielt – und sogar einen heißblütigen Tanz hingelegt. Besonders gern ist er am Kalkberg an der Seite der TV-Stars Christian Kohlund und Jochen Horst aufgetreten. Auch beim Live-Hörspiel im Sommer 2021 war er dabei und verkörperte als diabolischer Prayer-Man, als Kainai-Häuptling Peteh und als Saloon-Ansager gleich drei Charaktere.

Am Hamburger Ohnsorg-Theater sah man ihn in „Romeo und Julia“ und „Champagner to’n Fröhstück“ – natürlich „op Platt“ das Ganze. Und mit der satirischen Komödie „Extrawurst“, in der er den türkischen Tenniscrack Erol spielt, räumte das Ohnsorg-Ensemble den renommierten Monica-Bleibtreu-Preis ab – und der NDR bat umgehend zur TV-Aufzeichnung. Nach der Karl-May-Saison wird „Extrawurst“ erneut auf den Spielplan gesetzt.

Einige Jahre war er festes Ensemblemitglied an der Landesbühne Niedersachsen. Für das Fernsehen drehte er „Die Rettungsflieger“, “Alarm für Cobra 11” und „Der Mungo“. Neben der Schauspielerei hat Fabian Monasterios noch eine weitere Leidenschaft: Er studiert die japanische Sprache. Er beherrscht sie bereits so gut, dass er in einem japanischen Kurzfilm einen Kulturattaché spielte.

 

Jan Stapelfeldt als „Shi-So“

Jan Stapelfeldt Foto: Birthe Gerken

Es war wirklich erstaunlich: Im Sommer 2021 trat Jan Stapelfeldt erstmals beim Live-Hörspiel der Karl-May-Spiele auf – und keiner im Team hatte das Gefühl, dass hier ein Neuer erstmal ins Team hineinwachsen muss. Es schien, als sei er schon immer da gewesen. Als Wagare-Tey gab er einen starken Häuptling ab und als Old Shatterhands alter Studienfreund Carpio starb er einen berührenden Bühnentod. Nach den kleinen Anfängen im Indian Village geht es für Jan Stapelfeldt nun aber endlich auf die große Freilichtbühne – und auf dieses Erlebnis hat er sich zwei lange Jahre gefreut. Als „Shi-So“, Häuptlingssohn vom Stamme der Navajos, ist er eine Art Wanderer zwischen den Welten und Kulturen: hin- und hergerissen zwischen der Verantwortung für sein Volk und seiner Liebe zu einer jungen Frau, die ausgerechnet zu den weißen Siedlern zählt, die ins Land der roten Völker strömen.

Der gebürtige Hamburger wurde an der Schule für Schauspiel in seiner Geburtsstadt ausgebildet. Mehrere Jahre lang arbeitete er dort anschließend selber als Dozent. Dass er sich neben weiteren Workshops (unter anderem in Los Angeles) auch gründlich für Stuntkämpfe trainieren ließ, bereitete ihn bestens für den Wilden Westen vor.

Besonders gern steht er auf der Theaterbühne und hat im Laufe der Zeit auf Bühnen in Nord und Süd der Bundesrepublik bewiesen, was für ein wandlungsfähiger Schauspieler er ist. Mit Ulrich Wiggers, dem neuen Regisseur der Karl-May-Spiele, hat Jan Stapelfeldt schon zweimal am Grenzlandtheater Aachen zusammengearbeitet: in den Inszenierungen „Cyrano de Bergerac“ und „Von Mäusen und Menschen“. Er gastierte aber auch am Hamburger Ohnsorg-Theater in „Een Matjes singt nicht mehr“ unter der Regie von Wilfried Dziallas. Weitere Engagements führten ihn zu den Schlossfestspielen Ettlingen („Das Sparschwein“, „Eine Woche voller Samstage“).

Die Fernsehzuschauer lernten ihn in der ARD-Kultserie „Marienhof“ kennen. Dort spielte Jan Stapelfeldt mit viel Sensibilität zwei Jahre lang den Autisten Valentin Ernst.

 

Stephan A. Tölle als „Mr. Baumgarten“ und „Paddy“

Stephan A Tölle Foto: Sonja Tobias

Als Bestattungsunternehmer „Herr Töteberg“ gehört Stephan A. Tölle zu den Publikumslieblingen in der ARD-Erfolgsserie „Nord bei Nordwest“, die inzwischen mit jeder Folge zu den Spitzenreitern des jeweiligen Sendetages zählt. Mit seiner leisen und feinen Komik passt er genau in das Erfolgskonzept der durch und durch norddeutschen Produktion.

Dabei stammt Stephan A. Tölle nicht aus Schleswig-Holstein, sondern aus Westfalen. Allerdings wohnt er seit langem in Hamburg – und von dort aus hat er es in den Wilden Westen nicht weit. Zum bereits siebten Mal seit 2009 gehört er nun zum Karl-May-Ensemble und schlüpft – vielseitig wie er ist – gleich in zwei Rollen: Zunächst einmal ist er als irischer Spelunkenwirt Paddy der Hehler der berüchtigten „Finders“-Bande, und anschließend hat er als überkorrekter Sekretär Mr. Baumgarten seine liebe Not damit, den sorglosen Bankier Duncan vor Bösewichten und sich selbst zu beschützen.

Mit Freilichttheater kennt sich Stephan A. Tölle seit Beginn seiner Karriere aus. Er trat zehn Jahre lang bei den Scherenburgfestspielen in Gemünden am Main auf. Ohnehin zieht es den Schauspieler oft auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Er spielte an der Landesbühne Rheinland-Pfalz den Alexander von Humboldt in „Die Vermessung der Welt“ und wirkte als Francis Crick in der deutschsprachigen Erstaufführung „Foto 51“ am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg mit. Dort war er auch als Stasi-Offizier im Schauspiel „Demokratie“ zu erleben.

Oft sieht ihn aber auch im Fernsehen. Neben „Nord bei Nordwest“ hat er auch bei „Nord Nord Mord“ eine feste Rolle bekommen: „Polizist Schneider“. Episodenrollen führen ihn zu „Notruf Hafenkante“, „Die Pfefferkörner“, „Dr. Klein“, „Morden im Norden“,

„Sarah Kohr“, „Großstadtrevier“ und „SOKO Wismar“. Auch für die ARD-Serie „Muspilli“ wurde er engagiert. Der Schauspieler drehte außerdem den dokumentarischen Spielfilm „Die Affäre Borgward“ und den Streifen „Tödliches Comeback“.

 

Sascha Hödl als „Ka Maku“ und „Jackson“

Sascha Hödl Foto: Sascha Hödl

Er liebt und lebt Karl Mays Wilden Westen: Sascha Hödl. Der junge Österreicher hat bereits in seinem Heimatland auf der Bühne in Winzendorf gespielt und gehört nun zum dritten Mal zum Ensemble in Bad Segeberg. Diesmal ist er als Ölfeldbesitzer Jackson, als Nijora-Unterhäuptling Ka Maku („Dreifinger“) und als Stuntman dabei.

Dass Sascha Hödl heute Schauspieler ist, hat viel mit Film-Winnetou Pierre Brice zu tun. Bei der Einweihung der Westernstadt „No Name City“ weinte der fünfjährige Sascha bitterlich, weil er im Gedränge der Autogrammjäger nicht zu Film-Winnetou Pierre Brice vorstoßen konnte. Dessen Ehefrau Hella schnappte sich das untröstliche Kind – und setzte es ihrem Mann auf den Schoß. Der kleine Sascha sagte staunend: „Ich möchte so werden wie du!“ Und der berühmte Franzose antwortete: „Dann musst du Schauspieler werden!“

Gesagt, getan. Mit zehn Jahren fing Sascha Hödl in Winzendorf an und arbeitete sich vom Fensterputzer-Statisten zum Winnetou hoch, den er fünf Sommer lang verkörperte. Er ging bei ungarischen und französischen Stuntprofis in die Lehre. Außerdem studierte er am Performing Center Austria und ließ sich zum Musicaldarsteller ausbilden. Beim Musical „Zorro“ sorgte er für die Stunt- und Fechtchoreografie und spielte den Titelhelden. Auch im Musical „Die Schöne und das Biest“ und in Theaterproduktionen wie „Woyzeck“ war er zu erleben.

2018 hätte Sascha Hödl seine sechste Winnetou-Saison in Winzendorf feiern können – aber er wollte an seine Traumbühne wechseln: nach Bad Segeberg. Alle Rollen waren besetzt, aber im Stuntteam war noch ein Platz frei. Sascha Hödl griff zu. Wenig später verletzte sich Max König bei den Proben – nicht nur ein Kollege, sondern für Sascha Hödl zugleich ein guter Freund. Er sprang als „Yuma-Shetar“ ein und rettete die Premiere. 2019 bekam er dann eine eigene Rolle: „Mo-haw“. Und beim Live-Hörspiel „Winnetou – Das Gold der Rocky Mountains“ war er im Sommer 2021 überglücklich, als er sogar den Winnetou spielen durfte.

Sascha Hödl gastierte an den Staatsopern in Wien und Berlin, ging in der Titelrolle „Alter“ mit den Luisenburg-Festspielen („Alter was’n los”) auf Tournee und brachte das Publikum in der Komödie „Avanti Avanti” zum Lachen. Mit diesem Evergreen geht er nach der Karl-May-Saison erneut auf Tour.

 

Harald P. Wieczorek als „Nitsas-Ini“ und „Bankier Duncan“

Harald Wieczorek Foto: Heinrich Morsdorf

Dass es jemals einen Schauspieler geben würde, der in sechs (!) Jahrzehnten bei den Karl-May-Spielen auftritt, hätte wohl niemand geahnt, aber Harald Wieczorek hat das unmöglich Scheinende tatsächlich geschafft: 1979 war er erstmals am Kalkberg dabei – und nach den 70ern, 80er, 90er, 2000ern, 2010ern ist er nun in den 2020ern angekommen und nach wie vor so beneidenswert fit, dass er locker einmal quer durch den Großen Segeberger See schwimmt.

Mit großer Begeisterung wirft er sich für die Karl-May-Spiele in den Staub der Arena – unter anderem als „Ölprinz“, „Dick Hammerdull“, „Wokadeh“ oder als als gutmütiger Cantina-Wirt Don Geronimo und als würdevoller Mimbrenjo-Häuptling Nalgu Mokaschi. Und Karl-May-Fans wissen: Keiner „stirbt“ so schön wie er – was für das Schicksal seiner Figuren nicht immer von Vorteil ist… In diesem Jahr wird er zunächst den friedliebenden Navajo-Häuptling Nitsas-Ini („Großer Donner“) spielen und anschließend den leichtgläubigen Bankier Duncan zum Leben erwecken.

In seiner langen Schauspieler-Karriere hat Harald Wieczorek weit über 7.000 Vorstellungen gegeben – besonders erfolgreich als Winston Churchill und König George V. im preisgekrönten Schauspiel „The King’s Speech“ an der Seite von Götz Otto und Steffen Wink. Im Fernsehen sah man ihn in Serien wie „Forsthaus Falkenau“, „Marienhof“, „SOKO München“, „Tatort“ und „Großstadtrevier“.

Teile seines aufregenden Lebens schildert Harald Wieczorek in seinem Buch „Windstärke 13“. Darin berichtet er von seinen Jahren als Seemann inklusive eines spektakulären Schiffbruchs mitten in einem haiverseuchten Gewässer. Mittlerweile hat er noch drei weitere Romane veröffentlicht: „Jakob, der stumme Krieger“, „Die Geige im Feuer“ und „Orca“. Letzteren Roman wird er demnächst selbst als Hörbuch einlesen. Die anderen drei gibt es schon als Lesegenuss für die Ohren.

Auch vor der Kamera steht Harald Wieczorek gern – zuletzt für den sehr makabren Kurzfilm „Das Seniorenparadies”. Teile des Streifens werden auf dem Gelände seines Hauses in seiner Wahlheimat Andalusien gedreht.

 

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