Ewige Jagdgründe statt rundem Jubiläum. Zum 20. Mal hätten Winnetou und Old Shatterhand heuer über die Naturbühne in Weitensfeld reiten sollen. Doch daraus wird nichts. “Es wird im Gurktal keine Karl May Festspiele mehr geben”, sagt Produktionschef Thomas Koziol. Bis heute habe er vom Land weder eine Zu- noch eine Absage für die beantragte Subvention bekommen. “Obwohl ich alle Anträge fristgerecht abgegeben habe”, sagt Koziol. “Ohne finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand geht es leider nicht. Solche Festspiele können keine reine Privatinitiative sein.”
Knapp 100.000 Euro wollte der Kultur- und Theaterverein Weitensfeld heuer vom Land haben. Der Großteil (rund 70.000 Euro) sollten in Sanierungsmaßnahmen des Festivalgeländes im Gurktal investiert werden. “Von der Elektrik bis zu den Tribünen, vieles ist baufällig und muss alleine schon aus Sicherheitsgründen hergerichtet werden”, sagt Koziol. Die 70.000 Euro wären eine Einmal-Investition gewesen. Doch weder dazu, noch zur jährlichen Fördersumme von etwa 37.000 Euro habe er eine Antwort vom Land bekommen, sagt Koziol. “Das Interesse und die Unterstützung sind enden wollend. Wir sind halt keine societyträchtige Partyveranstaltung”, sagt der Produktionschef und Winnetou-Darsteller. Und selbst wenn es doch noch eine Förderzusage des Landes gibt, ist der Zug für heuer abgefahren. “Ich habe kein Ensemble mehr”, sagt Koziol. “Meine Schauspieler und Techniker mussten sich ja rechtzeitig nach anderen Jobs umsehen.”
In den 19 Jahren ihres Bestehens hatten die Karl May Festspeile immer wieder mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen: Einem stillen Ausgleich im Jahr 1999 folgten zwei Konkurse (2002 und 2008). In den vergangenen Jahren waren Winnetou & Co. aber fester Bestandteil im sommerlichen Veranstaltungskalender. Im Vorjahr kamen rund 10.000 Besucher, um sich sich “Im Tal des Todes” anzusehen. Ist ein Comeback möglich? “Sag niemals nie”, meint Koziol. “Aber derzeit schaut’s finster aus.”
Quelle: Kleine Zeitung